Europa marschiert – Aufrüstung, Mobilmachung, Krieg

Niederländische Pioniere beim Brückenbau | Photo: Videoscan YouTube

 

 

Was ich noch sagen wollte

Ein Kommentar von Heinrich Schreiber
16. April 2025 |

 

 

Ein Kommentar zur stillen Kriegsanbahnung in den Niederlanden

Ein Bericht der französischen Zeitung Le Monde enthüllt, was sich hinter den Kulissen der NATO-Staaten zunehmend abzeichnet: Die herrschende Klasse bereitet den nächsten großen Krieg vor – und schickt das niederländische Militär offen in Stellung.

Am 9. April 2025 ordnete General Onno Eichelsheim, Oberbefehlshaber der niederländischen Streitkräfte, in einem internen Befehl die unverzügliche Einsatzbereitschaft aller 76.000 Angehörigen der niederländischen Armee an – inklusive ziviler Kräfte. Laut der öffentlich-rechtlichen NOS handelt es sich nicht um eine routinemäßige Maßnahme, sondern um eine „besondere Mitteilung“, die nur bei außergewöhnlichen Lagen versendet wird. Es ist nichts anderes als eine verklausulierte Mobilmachung.

Die vom General genannten Einsatzszenarien sprechen eine eindeutige Sprache:

Unterstützung eines NATO-Staates bei einem „Angriff“ – das klassische Vorwandsszenario, das der imperialistische Westen jederzeit nach eigenem Gusto definiert.

Entsendung niederländischer Truppen in die Ukraine, angeblich im Rahmen einer „Friedensmission“. Gemeint ist damit jedoch eine Interventionsarmee – wie sie der französische Imperialist Macron jüngst forderte – zur Absicherung westlicher Interessen gegen Russland.

Diese Kriegsvorbereitung wird flankiert von Durchhalteparolen: Alle Soldaten sollen ihre körperliche Leistungsfähigkeit prüfen, Impfungen kontrollieren und sich mental auf den Ernstfall vorbereiten. Neue Trainingsmaßnahmen stehen bevor. Gleichzeitig fordert das Militär „Vertraulichkeit“, warnt vor Cyberangriffen und ruft zur „Disziplin im Umgang mit Mobiltelefonen“ auf. Der Feind sei klar: Russland.

Krieg gegen Russland – Krieg gegen die Arbeiterklasse

Diese Entwicklung reiht sich ein in die aggressive Militarisierung der gesamten EU. Der niederländische Verteidigungsstaatssekretär Gijs Tuinman will die Armee bis 2030 auf 100.000 aktive Soldaten aufstocken. Hinzu sollen im Krisenfall weitere 100.000 Reservisten kommen. Die Wehrpflicht, vor Jahren abgeschafft, wird nun unter dem neuen Etikett „Bürgerdienst“ erneut diskutiert – eine Tarnung für das, was es tatsächlich ist: die langfristige militärische Bindung der Jugend an den bürgerlichen Staat.

Es ist die stille Einführung des Kriegsrechts. Nicht durch Panzer auf den Straßen, sondern durch Befehlsschreiben und Planungsdokumente. Das Volk wird nicht gefragt – es soll gehorchen. Während die Bourgeoisie Kriegspolitik betreibt, zahlt die Arbeiterklasse den Preis – mit ihrem Leben, ihrer Zukunft und ihrem Blut.

Imperialistische Interessen – keine Friedensmission

Der Ukrainekrieg dient längst als Hebel, um Europa in Kriegsbereitschaft zu versetzen. Es geht nicht um Verteidigung. Es geht nicht um Freiheit. Es geht um die Machtinteressen des westlichen Kapitals. Die USA und ihre europäischen Vasallenstaaten nutzen die Lage, um ihren Einflussbereich auszudehnen und die Rüstungsindustrie auf Jahrzehnte hinaus zu befeuern.

Der Westen will keine Deeskalation – er will die totale ökonomische und militärische Einhegung Russlands. Und während deutsche, französische, niederländische und andere NATO-Regierungen in Kriegsrhetorik verfallen, werden Milliarden in Panzer, Munition und digitale Aufrüstung investiert – während Sozialausgaben gekürzt, Wohnungen privatisiert und Bildungssysteme heruntergewirtschaftet werden.

Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:

Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden

Euer 
Heinrich Schreiber

 

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Über Heinrich Schreiber 191 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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