Aspekte zur internationalen und afrikanischen Klassengesellschaft gestern und heute

Bischof Lungo: „Korruption ist ein Virus und blutet das Land aus“ | Photo: Videoscan YouTube

»Der Wahlsieger in Deutschland heißt CDU, doch der heimliche Gewinner ist die AfD – auch dank Friedrich Merz. | Das Ergebnis des Wahlabends wird die einst stolze Volkspartei vor große Herausforderungen stellen. Sollte die Union mit zwei linken Partnern zusammengehen, droht ein Desaster.«
– Von Beatrice Achterberg am 23.02.2025 auf NZZ *

Gastkommentar von
Reinhold Schramm
24. Februar 2025 |

 

Zur Flüchtlings-, Migrations- und Asylpolitik
Davonlaufen in das imperialistische, westliche Konsumparadies und medial vorgespiegelte
und tiefenpsychologisch angenommene Schlaraffenland löst kein wirtschaftliches, soziales
und gesellschaftspolitisches Problem in den Herkunftsländern!

Die heutigen Flüchtlinge, Migranten und Asylanten müssen sich persönlich und vor Ort in ihrer Heimat am sozialrevolutionären Befreiungskampf – vor allem der Jugend – gegen die heimischen Oligarchen, Stammesführungen, Familienclans und korrupten politischen Eliten beteiligen!
Es ist nicht die Aufgabe der US-GB-NATO, nicht der deutschen Finanz- und
Monopolbourgeoisie, nicht deren Bundeswehr, Polizei, Justiz und bürgerlichem
Bildungssystem, ebenso auch nicht der EU, die wirtschaftlichen und sozialen Probleme in sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländern zu lösen.

Sie verfolgen ökonomische Interessen, hierbei die Plünderung von Rohstoffen und Bodenschätzen in der Zusammenarbeit mit den heimischen Fürsten, Prinzen, Monarchisten, Oligarchen und Eliten, vor allem die Ausbeutung der (verbliebenen) heimischen Bevölkerungen.

 

Erwiderung von B.W. [?]
»Wie kommen Sie auf die Idee, der Westen plündere die Entwicklungsländer aus?! Ganz abgesehen davon, dass in Afrika, Südamerika (keine armen Besetzten!) sehr viele Rohstoffe im Boden liegen – ich bin Geologe/Geograph -, die kann man nicht „ausplündern“ – das ist grünes Gewäsch. Im Übrigen werden die nach marktwirtschaftl. Grundsätzen bezahlt. Z. B. sitzt Namibia auf großen Bodenschätzen, aber trotz aller Hilfen zu deren Verarbeitung, schaffen die es einfach nicht, nennenswert mehr als nur die Rohstoffe zu verkaufen, und das liegt nicht am Abnahmewillen!? Nicht mal das Bierbrauen hat geklappt, die gaben alle auf, die Chinesen schaffen nicht einfach so ihre Leute in die Länder, wenn sie in ihnen Infrastruktur aufbauen – natürlich zu ihren Gunsten, denn das ist deren einziger Grund!!
Nein, es ist richtig, die Länder müssen ihre Probleme selbst lösen, daher müssen die zurück in ihre Länder, statt sich alimentieren zu lassen – das betrifft diejenigen, die sich hier nicht einbringen, nicht die Sprache ernsthaft lernen, keine Schule ernsthaft besuchen, keiner Arbeit nachgehen, außer im informellen Sektor!« [B.W.]

Antwort von R. Schramm
Meine Antwort zu Aspekten der afrikanischen Klassengesellschaft:

Gebrauchen wir den (auch hier wohl unerwünschten) Begriff der afrikanischen Klassengesellschaft,
die es auch schon vor der Zeit des europäischen Kolonialismus in Afrika gegeben hatte.
Die afrikanischen Stammes- und Religionsführer waren stets nur insoweit an einer sozialpolitischen Entwicklung für ihre Untertanen und unterworfenen Bevölkerungen interessiert, als es für sie und ihre Stammes- und Familienclans von materiellem und profitablem Vorteil war. So auch in historischer Zeit bei der Bereitstellung von Sklaven aus unterworfenen Stämmen und Bevölkerungen für die Verfrachtung auf Sklavenschiffen nach europäischen Kolonien in Süd-, Mittel- und Nordamerika.
Sie verweisen zu Recht auf das Beispiel des Rohstoffreichtums Namibias, eines Landes, in dem der größte Teil der Bevölkerung in sozialer Armut überlebt. Zugleich gibt es eine historische sozioökonomische Oberschicht und eine feudal-kapitalistische Oligarchie in Namibia, ebenso wie in allen afrikanischen Staaten auch.
Nach heutigen westlichen und afrikanischen Kriterien auch wohlhabende Anteile der namibischen Bevölkerung, ebenso auch heimische Millionäre und Milliardäre, die sich zusammen mit ihren korrupten politischen Eliten gegen jede sozialrevolutionäre Entwicklung (zugunsten der Bevölkerungsmehrheit) wehren.

PS: Auch die afrikanischen Gesellschaften sind Klassengesellschaften. In den 1970er Jahren lernte ich im Westen zwei afrikanische Studenten aus wohlhabenden Familien kennen. Im gemeinsamen Gespräch teilte der eine Student seine sozialpolitischen Ansichten zugunsten der heimischen afrikanischen Bevölkerung. Der andere afrikanische Student hatte offensichtlich daran – an der innerafrikanischen sozialen Entwicklung – kein Interesse. Er profitierte wohl doch von der sozialen Ungleichheit der heimischen afrikanischen Bevölkerung?

 

* Siehe NZZ: Bundestagswahl: CDU vorne, doch der heimliche Sieger ist AfD – auch dank Merz

Über Gastartikel 234 Artikel
Gastbeiträge geben nicht grundsätzlich die Ansicht des OnlineMagazins wieder. Die Voraussetzung für Gastbeiträge sind, sie dürfen nicht über rassistische, faschistische oder antikommunistische Inhalte verfügen. Für die Inhalte des Gastbeitrages ist der Autor selber verantwortlich

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*