Kolumne: Bomben statt Diplomatie – Trumps neue Weltordnung

Die erste Meldung über den Eintritt der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran lief in der Nacht vom Samstag auf Sonntag über die Nachrichtenagenturen. Das Verteidigungsministerium erklärte, um 23 Uhr MESZ habe ein U-Boot die Marschflugkörper auf Isfahan abgefeuert worden. Zwischen 0:40 Uhr und 1:05 MESZ seien die Bomben auf Natans und Fordo gefallen | Photo: Videoscan YouTube

Raketen statt Vernunft – Die USA setzen auf Eskalation |

Was ich noch sagen wollte

Eine Kolumne zum Wochenanfang
von Heinrich Schreiber
Sonntag,  22. Juni 2025 |

 

Wenn ich vorhabe eine Kolumne zu schreiben, überlege ich immer erst einmal, was denn in der vergangenen Woche Wichtiges zu kommentieren wäre. Manchmal möchte ich ja etwas thematisieren, was nicht vorrangig mit Krieg zu tun hat. Jetzt stelle ich fest, der US-Präsident Trump hat mir einen Strich durch mein Vorhaben gemacht. Sein Bombardement iranischer Ziele erscheint mir so weltbewegend, dass ich um dieses Thema nicht umhin komme.

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Imperialistische Drohnenpolitik

Was die Vereinigten Staaten am Wochenende getan haben, ist nichts anderes als ein kriegerischer Akt im Dienste des Kapitals. Mit bunkerbrechenden Bomben und Tarnkappenbombern wurden iranische Atomanlagen ins Visier genommen – angeblich, um eine „Bedrohung“ abzuwenden. Eine Lüge. Eine Inszenierung. Die USA spielen Weltpolizist und Brandschützer in Personalunion – sie entzünden den Flächenbrand und präsentieren sich gleichzeitig als Feuerwehr.

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Israel als Frontstaat – die USA als Arm

Und wieder war Israel der Vorwand. Angeblich zur Verteidigung Israels, zur Stabilisierung der Region, zur Wahrung des Friedens. Wer das glaubt, glaubt auch, dass Waffen Leben retten. Der Angriff diente der militärischen Vorherrschaft in Westasien, der Durchsetzung strategischer Interessen – und nicht zuletzt der Absicherung wirtschaftlicher Dominanz. Iran besitzt Öl, Einfluss und Unabhängigkeit – drei Dinge, die Washington nicht duldet.

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Keine Demokratie mit Raketen

Man muss sich das vorstellen: Ein Staat, der seit Jahrzehnten völkerrechtswidrige Kriege führt, belehrt andere über Rechtsstaatlichkeit. Der Iran wird beschuldigt, sich nicht an Vereinbarungen zu halten – während Israel über Atomwaffen verfügt, ohne je einem internationalen Vertrag beigetreten zu sein. Kein Wort darüber von Trump. Kein Wort von der westlichen Presse.

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Wer schweigt, macht sich mitschuldig

Ich frage mich: Wo ist der Aufschrei der deutschen Regierung? Wo bleibt das Nein zur Bombenpolitik aus Berlin? Stattdessen Schweigen, Abwiegeln, ja sogar Zustimmung. Wieder einmal zeigt sich: Wer in NATO-Ketten liegt, kann nicht unabhängig denken – geschweige denn handeln.

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Mein Standpunkt: Solidarität statt Bomben

Als Kommunist weiß ich, dass Kriege im Kapitalismus keine Ausnahmen sind, sondern Konsequenz. Der Imperialismus ist die höchste Stufe des Kapitalismus – und sein Wesen ist Krieg. Deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass der Iran dämonisiert, isoliert und zerbombt wird. Nicht, weil wir alles gutheißen, was dort geschieht (das Gegenteil trifft zu) – sondern weil wir wissen, wer der wahre Aggressor ist.

Trump hat mit diesem Angriff gezeigt, wohin die Reise geht. Und er hat uns allen einen Spiegel vorgehalten: Entweder wir sehen tatenlos zu, wie die Welt wieder einmal in den Abgrund getrieben wird – oder wir organisieren den Widerstand.

Ich entscheide mich für Letzteres.

Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:

Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden

Euer 
Heinrich Schreiber

 

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Über Heinrich Schreiber 216 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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