
Die Drecksarbeit des Imperialismus
Was ich noch sagen wollte
Eine Kolumne zum Wochenanfang
von Heinrich Schreiber
Montag, 14. Juli 2025 |
Wenn ein deutscher Kanzler Israel dafür dankt, „uns die Drecksarbeit abzunehmen“, dann läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Es ist nicht einfach nur ein falscher Ton, es ist der entlarvende Moment eines Systems, das sich selbst überlebt hat. Was hier „Drecksarbeit“ genannt wird, ist nichts anderes als Mord und Zerstörung im Namen geostrategischer Interessen. Und wessen Blut dabei vergossen wird, interessiert in Berlin oder Washington nur am Rande – solange es nicht das eigene ist.
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Der Westen schickt vor, was er selbst nicht mehr kann
Ob Israel in Gaza oder die Ukraine gegen Russland: Der Westen lässt kämpfen, wo er selbst nicht mehr den Mut, die Mittel oder den Rückenhalt in der eigenen Bevölkerung hat. Es sind andere, die sterben sollen für das, was hier Freiheit genannt wird, aber in Wahrheit bloß der Schutz von Kapitalinteressen ist. Dieser moralische Zerfall der westlichen Ideologie drückt sich in Floskeln aus, die mehr über die Verachtung gegenüber anderen Völkern sagen als über politische Realitäten.
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Mit moralischem Glanz in die Barbarei
Der politische Westen redet sich ein, für Menschenrechte und Demokratie zu stehen. Doch was ist das für eine Moral, die keine Hemmung hat, Bomben zu werfen und Millionen ins Elend zu stürzen, solange es dem „Wertewesten“ nützt? Es ist die Moral der Bourgeoisie, die sich die Welt macht, wie sie ihr gefällt – im Namen des Profits. Die Ukraine verteidigt nicht unsere Freiheit. Sie wird benutzt. Genau wie Israel, genau wie jedes „Partnerland“ auf der imperialistischen Schachtafel.
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Schwäche, die sich als Allmacht inszeniert
Die Wahrheit ist: Der Westen ist schwach. Er kann seine Macht nicht mehr aus eigener Kraft sichern, also lässt er andere sterben. Und er kann seine Werte nicht mehr glaubhaft vertreten, also ersetzt er Überzeugung durch Zwang. Sanktionen hier, Drohnen dort, Stützpunkte überall. Doch die Welt ordnet sich neu – nicht nach westlicher Regie, sondern nach den Gesetzen eines überfälligen historischen Bruchs.
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Materialismus statt Wunschdenken
Während der imperialistische Machtzirkel des Westens weiterhin seinen liberalen Idealismus als Zivilisationskrone verkauft, regieren in Russland und China nüchterner Pragmatismus und strategische Realitätserkenntnis. Diese Staaten sind keine sozialistischen Vorbilder – aber sie beweisen, dass der Glaube an Wunschwelten keine Politik ersetzt. Wer auf dem Schlachtfeld der Weltgeschichte mit Parolen statt mit Analyse operiert, führt nicht nur sich selbst, sondern ganze Völker in den Abgrund. Der materialistische Weltzugang lebt, weil er sich an den wirklichen Kräften der Entwicklung orientiert – nicht an Sonntagsreden und moralischem Größenwahn. Das ist keine abstrakte Theorie, das ist Klassenklarheit im Zeitalter der globalen Konfrontation.
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Schluss mit der Heuchelei
Was bleibt, ist die Notwendigkeit des revolutionären Bruchs. Nicht nur in der Ukraine, nicht nur in Palästina, sondern hier. Die Drecksarbeit des Imperialismus muss beendet werden. Und das geht nur, wenn wir aufhören, ihn zu rechtfertigen. Schluss mit moralischem Hochmut und doppelten Standards. Schluss mit dem westlichen Anspruch, die Welt erziehen zu wollen. Die Welt braucht keine Lehrer mehr, sie braucht Befreier.
Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:
Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden
Euer
Heinrich Schreiber
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