Ich sehe, wie mein Land in den Krieg zieht – und ich werde nicht schweigen

Fritzchen Merz hat zu viel Jack Sparrow geguckt. jetzt will er uns alle ins Verderben führen.

Mit jeder Rakete stirbt ein Stück Menschlichkeit

 

 

Was ich noch sagen wollte

Eine Kolumne zum Wochenanfang
von Heinrich Schreiber
Montag, 21. Juli 2025 |

Ich bin wütend. Nicht überrascht – aber wütend. Seit Wochen beobachte ich, wie die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz Kurs auf den offenen Krieg nimmt. Nicht mehr hinter verschlossenen Türen, nicht mehr versteckt hinter diplomatischen Floskeln. Nein, jetzt sagen sie es offen: Wir brauchen Raketen, um russisches Gebiet anzugreifen. Und Deutschland ist bereit, sie zu liefern.

Ich habe nicht vergessen, wie sich dieselben Leute noch vor Monaten als „besonnen“ darstellten. Wie sie die Lieferung von Taurus-Raketen ablehnten – aus „verfassungsrechtlichen Gründen“, wie es hieß. Jetzt aber bauen sie mit deutscher Technik und deutschem Geld neue Marschflugkörper, die weiter reichen als je zuvor. Bis nach Moskau. Bis weit hinter den Ural.

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General mit Youtube-Lächeln, Krieg im Herzen

Ich konnte kaum glauben, was ich im ZDF sah: General Christian Freuding, bald Chef des deutschen Heeres, redet dort grinsend von der Notwendigkeit, „Waffensysteme in die Tiefe des russischen Raumes“ zu liefern. Ich hörte das Wort „wir“ – nicht die Ukraine, nicht die NATO: Wir. Deutschland. Die Bundesrepublik will Raketen, die Kommandoposten und Flugplätze auf russischem Boden treffen können.

Und niemand widerspricht. Kein Aufschrei. Keine Proteste im Parlament. Stattdessen: Zustimmung, Schweigen, Komplizenschaft.

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Das große Geschäft mit dem Tod

Ich frage mich: Wer verdient daran? Und ich brauche nicht lange zu suchen. Rheinmetall – dieser Name sagt inzwischen alles. Panzer, Raketen, Munition. Ihr Aktienkurs hat sich seit 2022 verzwanzigfacht. Merz war mal bei BlackRock, einem der größten Investoren bei Rheinmetall. Zufall? Wohl kaum. Was hier geschieht, ist organisierter Raub am Volksvermögen – um Rüstungskonzerne zu mästen und einen imperialistischen Krieg vorzubereiten.

Das Finanz- und Monopolkapital diktiert den Kurs. Und die Regierung – egal ob Sozial- oder Christdemokraten – sie führen nur aus. Und die Grünen? Sie applaudieren mit Inbrunst – seit dem völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg gelten sie zu Recht als loyale Komplizen des Imperialismus.

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Europa als Kanonenfutter der USA

Ich erinnere mich an Trumps Worte: „Ihr spielt mit dem Dritten Weltkrieg.“ Er selbst zieht sich nun zurück, lässt liefern, aber nicht mehr direkt. Die Europäer – also wir – sollen das alles übernehmen. Zahlen, liefern, kämpfen. Wie Roosevelt damals: erst liefern, dann kassieren. Nur diesmal soll es die BRD richten.

Und der Plan geht auf. Milliarden für Waffen, neue Mega-Aufträge für Rheinmetall, Staatsverschuldung in Billionenhöhe – und niemand, der diesen Wahnsinn stoppt.

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Ich will Frieden – aber ich weiß, mit wem es keinen geben kann

Was mich am meisten erschüttert, ist die Selbstverständlichkeit, mit der der Krieg in unseren Alltag zurückkehrt. Die Normalität, mit der über Raketen auf Moskau gesprochen wird. Als wäre das ein logischer Schritt. Als gäbe es keine Geschichte, keine Mahnung, keine Verantwortung.

Ich will Frieden. Aber ich habe begriffen: Mit dieser Regierung, mit diesem System, mit diesen Konzernen wird es ihn nicht geben. Der Kapitalismus braucht den Krieg wie die Lunge die Luft. Und wer ihn stoppen will, muss das System stürzen.

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Deshalb schreibe ich. Deshalb schweige ich nicht.

Weil ich weiß, dass dieser Weg ins Verderben führt. Und weil ich weiß, dass wir als Arbeiterklasse nur eine Wahl haben: Entweder wir lassen uns weiter verheizen – oder wir organisieren uns. Wir kämpfen. Für den Frieden. Für den Sozialismus.

Ich habe genug von diesem System. Ich will, dass es fällt. Und ich weiß, dass ich damit nicht allein bin.

Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:

Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden

Euer 
Heinrich Schreiber

 

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Über Heinrich Schreiber 234 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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