
Die Zerstörung der Vernunft durch imperialistische Militärtheoretiker
„Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“ – dieser Satz des preußischen Generals Carl von Clausewitz ist bis heute ein unverrückbares Fundament jeder ernsthaften Analyse moderner Kriegsführung. Clausewitz, noch nicht in der Lage, von Klassen zu sprechen, lieferte den bürgerlichen Vorläufer dessen, was Marx, Engels, Lenin und Stalin zur materialistischen Kriegsanalyse weiterentwickelten: der Krieg als Ausdruck der herrschenden Interessen einer bestimmten Klasse. Es sind nicht Nationen, Kulturen oder Religionen, die Kriege führen – es ist die Bourgeoisie, die zur Sicherung ihrer Herrschaft nach dem Bajonett greift.

Von Heinz Ahlreip
26. Mai 2025 |
Wagenknechts „Frieden“ ohne Klasse – Populismus statt Sozialismus
In krassem Gegensatz dazu steht das sogenannte „Bündnis Sahra Wagenknecht“, das sich als Friedensstimme in der deutschen Parteienlandschaft inszeniert. Doch wer das Wort „Frieden“ zwanzigmal in eine Halle brüllt, ohne auch nur einmal die Arbeiterklasse zu erwähnen, betreibt keine Friedenspolitik – er betreibt Entpolitisierung. Revolutionäre Sozialisten wissen seit der Pariser Commune: Wahre Friedenssicherung bedeutet nicht Appelle an die Herrschenden, sondern die Abschaffung des stehenden Heeres, die Bewaffnung des Volkes und die revolutionäre Zerschlagung des bürgerlichen Staates. Nichts davon findet sich bei Wagenknecht. Ihre Politik ist ein Täuschungsmanöver, das objektiv den imperialistischen Kriegsvorbereitungen Vorschub leistet.
Gerechte Kriege und imperialistische Raubzüge – eine Frage der Klassenanalyse
Der wissenschaftliche Sozialismus unterscheidet klar: Es gibt gerechte Kriege – Befreiungskriege, antikoloniale Aufstände, revolutionäre Bürgerkriege – und es gibt ungerechte Kriege, geführt zur Ausweitung von Macht, Besitz und Herrschaft. Die Imperialisten tarnen ihre Raubzüge jedoch stets als Verteidigung, als moralische Pflicht oder gar als humanitäres Handeln. Die Arbeiterklasse muss diese Lügen entlarven, darf sich nicht instrumentalisieren lassen und muss den Kampf gegen den imperialistischen Krieg mit dem revolutionären Klassenkampf verbinden.
Imperialistisches Kalkül: Krieg ohne Politik
Seit dem Vietnamkrieg versuchen bürgerliche Ideologen, den Lehrsatz von Clausewitz zu zerstören. Allen voran Henry Kissinger, der inmitten blutiger US-Interventionen verkündete, Clausewitz’ Theorie sei überholt. Unterstützt von weiteren westlichen Strategen wurde behauptet, dass im Atomzeitalter keine politische Rationalität mehr greife – der Krieg sei „absolut“ geworden, nicht mehr verständlich, nicht mehr kontrollierbar. Diese Position diente nicht der Aufklärung, sondern der Entwaffnung des Proletariats: Wer nicht mehr erkennt, dass Krieg die Fortsetzung der Ausbeutung ist, wird auch nicht gegen seine Ursachen kämpfen.
Die Bombe war politisch – und sie bleibt es
Die Behauptung, die Atombombe habe den Krieg „entpolitisiert“, ist nicht nur falsch, sie ist eine bewusste Irreführung. Der Abwurf über Hiroshima und Nagasaki war kein militärischer, sondern ein politischer Akt: ein imperialistisches Signal an die Sowjetunion. Die Atombombe war von Anfang an ein Produkt politischer Herrschaftslogik – Ausdruck des US-Imperialismus, nicht technischer Fortschritt um seiner selbst willen.
Digitalisierung der Kriegspropaganda – entpolitisiert, entmenschlicht, entwaffnend
Heute spinnen sich Technokraten und KI-Propheten Szenarien vom „sauberen“ Krieg: Algorithmen statt Armeen, Roboter statt Soldaten. Diese infantile Ideologie ignoriert Klassenverhältnisse, gesellschaftliche Widersprüche und die politische Natur jeder bewaffneten Auseinandersetzung. Sie dient dazu, den Krieg aus der Verantwortung zu nehmen – aus der politischen, sozialen, klassenmäßigen Verantwortung. Was bleibt, ist ein entmenschlichter Vernichtungsapparat im Dienst des Kapitals.
Fazit: Gegen Clausewitz, gegen Marx, gegen das Volk
Wer Krieg vom politischen Zusammenhang löst, verfolgt ein Ziel: Die Herrschaft der Bourgeoisie soll unangetastet bleiben. Wer den Krieg als Schicksal oder technische Notwendigkeit ausgibt, will verhindern, dass das Proletariat erkennt: Der Krieg beginnt nicht mit dem ersten Schuss, sondern mit der Aufrechterhaltung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse. Dagegen hilft nur eins: Klassenkampf statt Klassenzimmer, Revolution statt Rüstung.
Krieg ist kein Naturereignis – er ist Klassenpolitik mit Blut und Stahl.
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