Zur ideologischen Vorbereitung eines sich abzeichnenden imperialistischen Krieges

Die bürgerliche Kultur ist ausgerichtet darauf, die werktätige Bevölkerung schlaftrunken in die Sackgasse des Imperialismus zu führen | Photo: DerRevolutionär (KI generiert)

Rüstungswahn und ideologische Mobilmachung

In den Rüstungsfabriken herrscht Hochbetrieb: Es wird gehämmert, gesägt, geschweißt, Funken sprühen, Flammen lodern. Kriegsschiffe laufen in Serie vom Stapel, Überstunden sind die Regel. Währenddessen wird im kulturellen Bereich der ideologische Boden für einen dritten imperialistischen Weltkrieg vorbereitet. Der Imperialismus zeigt sein wahres Gesicht: aggressiv, pervers, waffenverliebt – ein „Stinktier durch und durch“. Seine Ideologen schüren die Tötungsbereitschaft – sowohl gegen das revolutionäre Proletariat als auch im Kampf der Imperialisten untereinander.

 

Heinz Ahlreip – Autor und Redaktionsbeirat

 

 

Von Heinz Ahlreip 
20. August 2025 |

 

 

Manchem Kleinbürger mag nun durch den Kopf gehen: „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“ Doch wir müssen in klassenmäßigen Zusammenhängen denken und die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung begreifen.

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Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus

Um die Jahrhundertwende 1900 vollzog sich ein qualitativer Umschlag: Aus dem freien Konkurrenzkapitalismus wurde der Imperialismus. An die Stelle des Warenexports trat der Kapitalexport. Damit setzte eine neue Phase ein – gekennzeichnet durch eine zunehmende Konzentration der Produktionsmittel und eine Vergesellschaftung der Arbeit.

Der Imperialismus ist dabei keine eigenständige Gesellschaftsformation, sondern das höchste, zugleich verfaulende Stadium des Kapitalismus. In ihm verschmelzen Konkurrenz und Monopol, scheinbare Gegensätze in einer höheren Einheit. Lenin bezeichnete ihn bereits 1919 als „vermodert“ – ohne progressive Anfangsphase. Gleichwohl ist zu beachten, dass es auch unter imperialistischen Bedingungen in einzelnen Ländern, Zweigen oder Perioden rasante kapitalistische Entwicklungen geben kann.
(Vgl. Lenin,
Imperialismus und Spaltung des Sozialismus, Werke, Band 23, Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 103.)

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Militarisierung und Kulturverfall

Ein zentrales Merkmal des Imperialismus ist die umfassende Militarisierung und Brutalisierung der gesamten bürgerlichen Gesellschaft. Er führt Krieg gegen die Weltkultur selbst. Die Bourgeoisie, die sich als deren Erbin aufspielt, entlarvt sich als Heuchlerin.

So wurde im Versailler Vertrag Deutschland antikommunistisch als alleiniger Schuldiger am Ersten Weltkrieg dargestellt – eine bewusste Geschichtsfälschung. Die „Demokratie“ der imperialistischen Siegermächte entpuppte sich als Farce: Das deutsche Volk wurde ausgeplündert und ausgehungert. Lenin stellte treffend fest, der Versailler Vertrag sei „100-mal drückender“ als der von Brest-Litowsk – er enthielt bereits den Sprengstoff für einen weiteren Krieg.

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Die Perversion kennt keine Grenze

Wie hinterlistig der Imperialismus ist, zeigte sich auf grausame Weise im Jahr 1945: Hiroshima und Nagasaki stehen sinnbildlich für den Übergang vom Perversen zum Ultraperversen. Der US-Imperialismus offenbarte sich als Hauptfeind Nr. 1 der fortschrittlichen Menschheit – und ist es bis heute geblieben.

Bereits 1916 analysierte Lenin den Imperialismus als „stinkenden, faulenden, monopolistischen und parasitären Kapitalismus“. Die Jugend wird frühzeitig deformiert: In bürgerlichen Schulen wird nutzloses Wissen gepaukt – laut Lenin seien 90 % davon unnütz, 10 % entstellt.
(Vgl. Lenin,
Die Aufgaben der Jugendverbände, Ausgewählte Werke, Progress Verlag Moskau, 1975, S. 671.)

Die bürgerliche Schule kann die Reproduktion der Ausbeutergesellschaft nicht mehr garantieren. Der revolutionäre Marxismus-Leninismus hingegen bricht sich seinen Weg.

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Manipulation durch Konsum und Werbung

Bereits 1957 entlarvte Vance Packard in Die geheimen Verführer die Methoden US-amerikanischer Werbepsychologen. Konsumenten werden systematisch manipuliert, kaufen Überflüssiges und werden so geistig entmündigt. Heute, fast 70 Jahre später, sind die Methoden raffinierter, aber ebenso zerstörerisch. Die Lebensmittelindustrie verkürzt Leben, sie untergräbt die Wehrkraft bereits vor dem ersten Schuss.

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Überwachung, Kulturindustrie und Adorno

Der arbeitende Mensch wird mit modernsten Mitteln durchleuchtet, verwaltet, überwacht. Theodor W. Adorno sprach treffend von der „verwalteten Welt“. Der Begriff „Kulturindustrie“ – ein bewusst widersprüchliches Konstrukt – beschreibt die Verkommenheit des Kulturbetriebs treffend.

Doch Adorno und Horkheimer gelang es nicht, ihre Analyse mit dem Klassenkampf zu verbinden. Nach dem Faschismus verfielen sie in Pessimismus. Adornos Bewunderung für Becketts Endspiel, das „nichts bedeutet“, offenbart das kulturelle Vakuum der Bourgeoisie. Der Imperialismus ist auf der Sandbank des absurden Theaters gestrandet – er hat sich selbst als historisch bedeutungslos erklärt.

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Das weltkulturelle Erbe und seine Vernachlässigung

Wir verfügen über ein kulturelles Erbe ersten Ranges, doch es wird ignoriert zugunsten hollywoodreifer Oberflächlichkeiten. Nur das Proletariat kann heute noch an die großen Geister der Menschheit wie Marx und Engels anknüpfen. In der bürgerlichen Welt dominiert das Bild das Wort – die Sprache zerfällt. Was bleibt, ist eine 10-Prozent-Theorie, in der das Fundamentale zerstört wird.

Engels betonte 1886 in seiner Schrift über Ludwig Feuerbach, dass die materialistische Dialektik – vor allem durch Marx entwickelt – unsere schärfste Waffe sei. Die bürgerliche Ideologie richtet ihren Fokus genau auf die Zerstörung dieses Werkzeugs.

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Dekadenz, Kriegspropaganda und kultureller Verfall

Heute wird bewusst versucht, den Unterschied zwischen gerechten und ungerechten Kriegen zu verwischen. Der Imperialismus ist seit 1900 von politischer Dekadenz durchzogen. Seine kranken Denkstrukturen sollen verhindern, dass NATO-Soldaten den wahren, ungerechten Charakter ihrer Kriege erkennen.

Lassen wir die wesentlichen Punkte Revue passieren:

  • Dominanz des Bildes über das Wort

  • Zerstörung fundamentaler Inhalte

  • Verschleierung gerechter und ungerechter Kriege

  • Verdummung durch kapitalhörige Pädagogen

  • Irreführung durch akademisch geschulte Lohnschreiber

  • Kultur in der Sackgasse

Clausewitz bezeichnete dies als moralische Faktoren im Krieg – diese wirken heute gegen die Bundeswehr. Waffentechnik allein entscheidet keinen Krieg. Es ist die bewaffnete Arbeiterklasse, die den Ausschlag gibt – das wissen auch die Militärpsychologen und -pfaffen des Feindes.

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Kulturverödung als Kriegsbedingung

Die kulturelle Verödung ist eine notwendige Vorstufe der imperialistischen Kriegsführung. Moderne Barbarei gedeiht nur auf ausgetrocknetem geistigen Boden. Die Literaturregale mit Hölderlin müssen verschwinden, damit Staub und Soldatenstiefel ihren Platz einnehmen können – darunter werden Leichenberge verborgen sein.

Marx bemerkte einst, es wäre besser, das für Kriege verpulverte Geld direkt ins Meer zu werfen. Der von Kretins vorangetriebene Krieg endet zwangsläufig in der Sackgasse – mit Millionen sinnlos ausgelöschter Leben. Die ultraperversen Imperialisten sind darin wahre Meister.

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Dekadente Bourgeoisie am Ende

Die Bourgeoisie ist heute nicht mehr fähig, wahre Kunst und Kultur zu schaffen. Marx wies bereits 1873 auf den Fabrikanten Mayer hin, der in einer Broschüre beklagte, dass der „große theoretische Sinn“ den gebildeten Klassen Deutschlands abhandengekommen sei.
(Vgl. Karl Marx, Das Kapital, Werke, Band 23, Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 19.)

Marx‘ Methode ist kritisch und revolutionär – das Gegenteil bürgerlicher Wissenschaft, die stets das Bestehende rechtfertigen will. In Schulen und Universitäten wird Wissen wie Waren angehäuft – ohne kritische Durchdringung. Was dort gelehrt wird, ist ideologisch gefärbt, eine verzerrte Wiedergabe der Wirklichkeit. Die Lehrer hängen im Klammergriff des Kapitals, und sie reißen auch die Jugend mit sich – mit wenigen Ausnahmen.

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Schlussfolgerung: Kampf gegen die eigene Regierung

Die kapitalistische Klasse bestimmt die Kultur des Imperialismus. Besonders in Deutschland ist sie durch die US-hörige Politik eines Konrad Adenauer geprägt. Die Konterrevolution hat das Volk zu Ausländern im eigenen Land gemacht.

Deshalb gilt heute mehr denn je: Wir müssen gegen unsere eigene imperialistische Regierung kämpfen. Der Sieg im Klassenkampf ist die Voraussetzung für eine neue, befreite Kultur.

 

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Über Heinz Ahlreip 158 Artikel
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.

1 Kommentar

  1. Die Volksgemeinschaft der Sozialpartner auf Kriegskurs

    Von Reinhold Schramm

    »NATO-Stellvertreterkrieg. Wadephul lässt Stationierung offen. Debatte um Bundeswehr-Einsatz in der Ukraine. Linke-Chef für Blauhelmtruppen. BSW warnt.«

    »Unter Sozialdemokraten findet die Idee, Bundeswehr-Soldaten in der Ukraine zu stationieren, Befürworter. So zeigte sich der SPD-Außenpolitiker Adis Ahmetović gegenüber Spiegel offen für eine Beteiligung an einer möglichen »Friedensmission«.

    »Derweil putzt die Truppe an der Heimatfront Klinken. Wie das Medienhaus Correctiv am Montag berichtete, bekommen Rathäuser und Landratsämter seit Wochen Besuch von der Bundeswehr. In Vorträgen werde erläutert, dass Städte und Gemeinden Vorkehrungen zur Versorgung von Soldaten sowie zu deren reibungslosem Vorankommen gen Osten treffen müssen.«

    Von Marc Bebenroth.
    Aus: Die Tageszeitung »junge Welt«, Ausgabe vom 19.08.2025 *

    Leserbrief von R.S.

    SPD-Fraktionschef Miersch offen für Bundeswehr in der Ukraine (t-online.de).

    Frage: Inwieweit reicht die militärische und kapital-faschistische Ausrichtung und Tradition in die heutige SPD und ihre Gewerkschaften, bspw. die Industriegewerkschaft Metall in der Rüstungsindustrie? Erinnern wir uns auch an die deutsche Geschichte der Beteiligung der Sozialdemokratie am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Demonstrierten noch Wochen vor der verhängnisvollen Abstimmung hunderttausende Wähler und Anhänger der SPD im Deutschen Kaiserreich 1914 gegen den Krieg und gegen die militärische Aufrüstung; so stimmte in Folge die sozialdemokratische Führung geschlossen für die Bewilligung der Kriegsfinanzierung und Beteiligung am Krieg. Damals auch noch unter Zustimmung von Karl Liebknecht und anderen vorgeblich Linken, der SPD-Funktionäre.

    Aber auch verweigerte die SPD und sozialdemokratische Gewerkschaftsführung vor und nach 1933 den gemeinsamen Kampf mit der KPD gegen die Machtergreifung der NSDAP.

    Ebenso die Mehrheit der sozialdemokratischen Führung nach Kriegsende ein Zusammengehen mit der antifaschistischen KPD für ein antifaschistisches neues Deutschland. Wie die Führung der NSDAP sich für die »Volksgemeinschaft« zwischen Bourgeoisie und Arbeiterklasse einsetzte, so die SPD nach der Neugründung der Bundesrepublik Deutschland für die »Sozialpartnerschaft« zwischen der Putzkraft und Familie Quandt – bis heute 2025. Flankiert wurde diese Entwicklung mit der widerstandslosen Billigung des Verbots der antifaschistischen KPD 1956 in den Westsektoren und mit Willy Brandts Radikalenerlass 1972 – gegen Antifaschisten, Demokraten und Sozialisten.

    PS: Diese historische Entwicklung wurde 1989/1990 mit der Liquidierung der DDR und dauerhaften Berufsverboten für Kommunisten und Sozialisten im gesamtdeutschen Öffentlichen Dienst abgeschlossen. Mein Berufsverbot seit November 1995 als Handwerksmeister und Lehrer für Berufspraxis an Berliner Berufsschulen über die »Gauck-Kommission« am Landesschulamt Berlin unter Federführung des damaligen Landesschulleiters Professor Dr. Wilfried Seiring.

    * NATO-Stellvertreterkrieg: Wadephul lässt Stationierung offen, Tageszeitung junge Welt, 19.08.2025

    20.08.2025, R.S.

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