
„Was, wenn wir im falschen Krieg kämpfen? Und der wahre Angreifer längst unter uns ist?“
Was ich noch sagen wollte
Eine Kolumne zum Wochenanfang
von Heinrich Schreiber
Montag, 15. September 2025 |
Ich sehe, wie die Herren der deutschen Rüstungsindustrie sich die Hände reiben, während in der Ukraine weiter Blut fließt. Papperger von Rheinmetall präsentiert seine Mordmaschinen wie Luxuswaren und kassiert dafür dreistellige Millionensummen. Die Regierung nickt alles ab, das Kriegswaffenkontrollgesetz ist nur noch ein Witz, eine Formalie für die Akten. Für die Kapitalisten ist Krieg ein Geschäft – und je mehr Tote, desto größer die Profite.
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Ich lasse mich dabei nicht täuschen: Ich stehe nicht auf der Seite der NATO, nicht auf der Seite der USA, nicht auf der Seite des EU-Imperialismus. Aber ich stehe auch nicht auf der Seite Russlands oder Chinas. Wer glaubt, die Arbeiter hätten dort ihre Befreiung gefunden, irrt. Auch Moskau und Peking sind imperialistische Mächte, die im globalen Konkurrenzkampf nach Absatzmärkten, Rohstoffen und Einflusszonen greifen.
Der einzige ehrliche Standpunkt, den ich vertreten kann, ist dieser: Der Hauptfeind steht im eigenen Land. Das hat Karl Liebknecht im Ersten Weltkrieg gesagt, und es ist bis heute die einzig internationalistische Position. Wer deutsche Panzer baut, wer deutsche Waffen liefert, wer deutsche Hetzreden hält, der führt Krieg gegen die Völker – und gegen die eigene Arbeiterklasse.
Merz, das Sprachrohr des Finanzkapitals, schwört die Diplomaten auf „Ostkurs“ ein, spricht von Putins angeblichem „imperialistischem Plan“ – als wäre es nicht der deutsche Imperialismus selbst, der nach Osten drängt. Dieselbe alte Logik, die schon 1941 Millionen Menschen in den Tod trieb. Und dieselbe Heuchelei: Deutschland darf rauben, beschlagnahmen, Konzerne wie Rosneft enteignen, und nennt das „Treuhandschaft“. Doch Diebstahl bleibt Diebstahl, egal wie man ihn bemalt.
Der Krieg in der Ukraine ist kein Kampf für Freiheit, Demokratie oder Selbstbestimmung. Er ist ein imperialistisches Schlächterfest, bei dem jede Seite ihre eigenen Interessen verfolgt – und die Arbeiter beider Länder die Toten stellen. Wer sich in Deutschland mit Russland „solidarisiert“, läuft in eine Falle. Wer sich hinter die NATO stellt, erst recht. Der einzige Ausweg ist der Bruch mit beiden Lagern – und die klare Ansage: Der deutsche Imperialismus ist unser Hauptgegner.
Ich weiß, was das bedeutet: Keine Illusionen in den Staat, keine falsche Neutralität, keine Parteinahme für fremde Herren. Internationalismus heißt, hier den Kampf zu führen. Internationalismus heißt, die eigenen Imperialisten zu entlarven. Internationalismus heißt, die Arbeiter nicht an fremde Fahnen zu binden, sondern an ihre eigene Befreiung.
Und diese Befreiung wird nicht auf den Waffenmessen in London, nicht in den Sitzungssälen der NATO und auch nicht in den Büros des Kreml vorbereitet. Sie wird vorbereitet im Klassenkampf – hier, im Herzen des deutschen Imperialismus.
Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:
Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden
Euer
Heinrich Schreiber
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