
8. Mai 1945, 23 Uhr – die Kapitulation des faschistischen Deutschlands ist unterzeichnet.
In der Sowjetunion wurde dieses historische Datum zum Symbol für den Sieg über den Hitler-Faschismus. Jahr für Jahr marschierten die Soldaten der Roten Armee auf dem Roten Platz. Bis 1952 salutierten sie vor Stalin, dem strategischen Zentrum des internationalen antifaschistischen Widerstands. Der Sieg war kein Zufall, kein Gnadenakt der Geschichte, sondern das Ergebnis eines tiefen, systemischen Krieges: der Kampf zwischen Imperialismus und Sozialismus, zwischen Kapital und Arbeit
Stalingrad: Die Wende gegen den Faschismus
Die Wehrmacht hatte zuvor weite Teile Europas in Schutt und Asche gelegt, sie operierte mit U-Booten vor der Küste Nordamerikas, marschierte in Afrika und im Nahen Osten. Doch der Vormarsch im Osten wurde gestoppt. Leningrad hielt stand, Moskau widerstand, und in Stalingrad wurde die faschistische Maschine zum ersten Mal zurückgeworfen. Diese Schlacht markierte die historische Wende. Mao Tse-tung erkannte ihre Bedeutung und schrieb darüber für seine Truppen. Ohne Stalingrad kein 8. Mai.
Kapitalinteressen als Kriegsursache
Die deutsche Kriegspropaganda inszenierte den Überfall auf die Sowjetunion als Verteidigung der „Zivilisation“. Doch wer war der Aggressor? Wer betrieb den Raubzug? Nicht die sowjetischen Bauern und Arbeiter, sondern die deutschen Konzerne, Banken und Militärstrategen, die sich die Zerschlagung der sozialistischen Ordnung zum Ziel gesetzt hatten. Wirtschaftlich wurde der Krieg im Interesse des Kapitals geführt, politisch als Vernichtungskrieg gegen den ersten Arbeiterstaat der Geschichte.
Ein beispielloses Opfer der Arbeiterklasse
Die sowjetischen Verluste waren beispiellos. 25 Millionen Tote, davon 17 Millionen Zivilisten. Ganze Landstriche verwüstet, Dörfer ausgelöscht, Familien vernichtet. Die faschistische Ideologie rechtfertigte all das mit dem Begriff des „Untermenschen“. Der Russe, der Jude, der Kommunist wurden entmenschlicht. Auf dieser Grundlage konnten Verbrechen geschehen, die in ihrer systematischen Brutalität an die dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte erinnern.
Klassenkampf als Kern des Krieges
Der Krieg zwischen Hitlerdeutschland und der Sowjetunion war kein Zufall, keine Laune der Geschichte. Er war die militärische Entladung eines seit der Oktoberrevolution bestehenden Grundkonflikts: die Konfrontation zwischen den alten Eigentumsverhältnissen und der neuen Ordnung der Arbeitermacht. Die Bourgeoisie Europas hatte 1871 gegen die Pariser Kommune ihre Lehren gezogen. Nun hoffte sie, mit deutschem Stahl und Feuer auch den sowjetischen Sozialismus auszulöschen.
Der sozialistische Widerstand siegt
Doch die Rechnung ging nicht auf. Die Sowjetunion trotzte dem Vernichtungsfeldzug. Die rote Armee kämpfte nicht nur für das eigene Land, sondern für die Idee einer klassenlosen Gesellschaft. Ihr Sieg war ein Sieg der organisierten, aufgeklärten Arbeiterklasse – ein Beweis dafür, dass unter den schwersten Bedingungen der historische Wille der Massen siegreich sein kann.
Der Westen schreibt die Geschichte um
Was am 8. Mai 1945 in Berlin unterzeichnet wurde, war mehr als eine Kapitulation. Es war ein Einschnitt in die Weltgeschichte. Doch während in der Sowjetunion der Sieg als antifaschistischer Triumph gefeiert wurde, begann im Westen sofort der Versuch, diesen Moment umzudeuten. Aus dem Befreier wurde der Bedroher gemacht. Die NATO wurde gegründet, der Kalte Krieg begann, und der Kapitalismus rüstete erneut auf.
Der Kampf geht weiter
Bis heute zeigt sich, dass die kapitalistische Ordnung fähig ist, sich zu tarnen, umzubenennen, umzustrukturieren – aber nicht, sich zu überwinden. Die Gefahren des Faschismus leben weiter in der Militarisierung, in der Repression, im Sozialabbau. Wer heute vom 8. Mai spricht, ohne den Klassencharakter des Krieges und des Sieges zu benennen, begeht Geschichtsfälschung.
Der 8. Mai als Aufruf zur Revolution
Der 8. Mai ist ein Kampftag. Nicht zur Versöhnung, sondern zur Klärung. Nicht zur Verharmlosung der Geschichte, sondern zur Mobilisierung für den revolutionären Bruch mit diesem System. Der Faschismus ist keine Abweichung – er ist ein Ausdruck des Kapitalismus in der Krise. Der Sozialismus ist nicht die Vergangenheit – er ist die einzige Zukunft, die diesen Namen verdient.
Angesichts des Fehlens einer revolutionären, kommunistischen Partei ist es die historische Pflicht klassenbewusster Kräfte, den Aufbau einer neuen, revolutionären Organisation, bolschewistischen Charakters, entschlossen in die Hand zu nehmen.
________________________
.