Kader aus besonderem Material – Die bolschewistische Avantgarde

Ohne Kommunistische Arbeiterpartei gibt es keinen revolutionären Aufstand | Photo: Videoscan YouTube

Die hohe Messlatte der Kommunistischen Partei

In theoretischer Hinsicht eröffnet sich das Wesen der Kommunistischen Partei durch das Studium des Kommunistischen Manifests. Am Ende dieses Manifests steht eine hohe Hürde:

„Überall jede revolutionäre Bewegung gegen die gesellschaftlichen und politischen Zustände zu unterstützen“
(Marx/Engels, Manifest, Werke Bd. 4, S. 493).

Die Anforderungen sind extrem hoch. Stalin stellte daher klar, dass es nicht jedem gegeben sei, Mitglied dieser Partei zu sein oder die Stürme und Unbilden zu ertragen, die damit verbunden sind. Wir Bolschewiki sind aus besonderem Material geformt – wir bilden die Armee Lenins.

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Heinz Ahlreip 

 

 

Von Heinz Ahlreip 
31. Mai 2025 |

 

Internationale Perspektive und historische Verbindung

Überall jede revolutionäre Bewegung“ beinhaltet, vermittelt durch die große Industrie, die Notwendigkeit eines objektiven weltgeschichtlichen Zusammenhangs. Engels schrieb bereits 1847:

„Es ist dahin gekommen, dass eine neue Maschine, die heute in England erfunden wird, binnen einem Jahr Millionen von Arbeitern in China außer Brot setzt“
(Engels, Grundsätze, Bd. 4, S. 367).

Kommunisten schwimmen gegen den Strom – eine Haltung, die stählt.

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Die Avantgarde des Proletariats

Im Manifest sind die besonderen Qualitäten einer Kommunistischen Partei benannt: Sie hebt die gemeinsamen, international gültigen Interessen des Proletariats hervor und vertritt in jeder Entwicklungsstufe des Klassenkampfes das Gesamtinteresse der Bewegung. Sie ist der entschiedenste, revolutionärste Teil aller Arbeiterparteien – theoretisch wie praktisch. Andere Parteien hingegen verfolgen bloße Groschenpolitik, hängen illusionären Reformideen an und bringen keine Berufsrevolutionäre hervor.

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Der Klassenkrieg ist kein Wunschkonzert

Die kommunistische Partei ist eine Kriegspartei. Engels schrieb 1847, dass Revolutionen keine Willensakte seien, sondern notwendige Folgen von Umständen – unabhängig vom Wollen einzelner Parteien. Wird das Proletariat durch Gewalt in die Revolution getrieben, so verteidigen die Kommunisten die Sache mit der Tat. Die Sozialdemokratie hingegen verkennt das Ziel Lenins: die völlige Vernichtung der Bourgeoisie.

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Zerstörung des bürgerlichen Überbaus

Die Kommunisten sind das Werkzeug des Proletariats zur Zerschlagung der Bourgeoisie. Das Manifest fordert: Der gesamte offizielle Überbau der bürgerlichen Gesellschaft muss in die Luft gesprengt werden. Alles andere ist reformistischer Morast. Die Presse? Eine Wüste ohne Oasen. Pressefreiheit gibt es nur innerhalb der Schranken des Grundgesetzes.

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Doppelte Negativität – Revolution bis zur Selbstaufhebung

Die kommunistische Partei ist eine Partei der Negativität: Sie vernichtet doppelt – die Bourgeoisie und schließlich sich selbst, wenn sie durch das erreichte Niveau der Produktivkräfte überflüssig wird. Sie allein trägt die bewusste, doppelte Negativität in sich. Lenin schrieb:

„Der Kampf der einander ausschließenden Gegensätze ist absolut.“

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Die Kunst des bewaffneten Aufstands

Engels betonte, dass Kommunisten in eine Revolution hineingejagt werden können. Dann müssen sie die Kunst des bewaffneten Aufstandes beherrschen. Eine Klasse, die nicht für ihre Befreiung kämpft, ist nur als Sklave zu behandeln. Deshalb müssen Kommunisten über Waffen verfügen – auch über Geld. Die KP ist eine Partei des Bankraubs, wie Stalin es 1907 in Tiflis vorbildlich demonstrierte.

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Analyse durch Taten, nicht durch Worte

Kommunisten urteilen nicht nach den Worten bürgerlicher Politiker, sondern nach ihren Taten. Die Bourgeoisie verkündet Gleichheit, während sie den Arbeiter in die Armut stößt. Die Organisation der Arbeiterklasse ist daher essenziell – und die KP ist ihre Vorhut.

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Wissenschaftlichkeit und revolutionäre Praxis

In der KP herrschen Wissenschaftlichkeit und revolutionärer Geist. Der Marxismus verbindet Theorie und Praxis – andernfalls degeneriert er zum Reformismus. Lenin warnte vor dem Sinken des Marxismus zu einem bloßen Schatten seiner selbst.

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Mobilität und revolutionäre Organisation

Die technische Revolution hat die Mobilität und die intellektuellen Anforderungen gesteigert. Die Kommunisten sind auf diese Dynamik angewiesen. Mit der Eisenbahn, schrieb Marx, schaffen die Proletarier in wenigen Jahren, was früher Jahrhunderte dauerte. Daraus erwächst die Pflicht, jeder revolutionären Bewegung aktiv beizustehen.

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Der letzte Ruf: Kampf oder Untergang

Wir leben in einer Ära sich ständig steigernder Produktivkräfte und der Zerstörung überlebter sozialer Verhältnisse. Marx zitiert George Sand:

„Kampf oder Tod; blutiger Krieg oder das Nichts.“

So unerbittlich ist die Lage. Die kommunistische Partei muss die Antwort sein – klar, organisiert, revolutionär.


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Über Heinz Ahlreip 147 Artikel
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.

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