Polnische Truppen für die Ukraine? – Ein imperialistisches Spiel mit dem Feuer

Polen hat ausgeschlossen, eigene Truppen in den Ukraine-Krieg zu schicken. Das war allerdings 2024 | Photo: Videoscan YouTube

Wahlmanöver und Kriegstreiberei – Schluss mit dem Täuschungsspiel!

Während das ukrainische Volk unter dem mörderischen Krieg beider Seiten leidet, bereiten die imperialistischen Mächte neue Schritte zur Ausweitung des Konflikts vor. Jüngste Äußerungen des ehemaligen US-Sondergesandten Keith Kellogg deuten darauf hin, dass auch Polen plant, militärisch direkt in die Ukraine einzugreifen – angeblich „westlich des Dnipro“, also in einem Gebiet, das vorerst noch außerhalb direkter russischer Reichweite liegt. Die bürgerlichen Medien spekulieren, die Aussagen seien entweder ein „Ausrutscher“ oder ein gezieltes Leck – doch für uns Kommunisten liegt der wahre Kern offen zutage: Der Imperialismus – in diesem Fall der polnische, eingebettet in die NATO-Strategie – streckt seine Finger nach der Ukraine aus.

 

Reini Krause


Von Reinhold A. Krause

21. Mai 2025 |

 

 

 

Kampf um Beute – Polen als Hilfssheriff der NATO

Hinter allen diplomatischen Floskeln geht es Polen um Einfluss, Zugriff auf Ressourcen und die militärische Absicherung seiner wirtschaftlichen Interessen in der Ukraine. Diese aggressive Haltung ist kein Ausrutscher, sondern Ausdruck der Rolle, die Polen im imperialistischen Weltsystem spielt – als Juniorpartner der USA und der EU. Dass die polnische Regierung dies noch dementiert, zeigt lediglich, dass die Kriegsvorbereitungen im Stillen vorangetrieben werden. Die Wahrheit wird nicht verkündet, sie wird exekutiert – gegen die Interessen der Werktätigen.

Die polnische Logistikdrehscheibe Rzeszów dient längst der Koordination westlicher Militärhilfe. Die USA haben sich aus der direkten Kontrolle zurückgezogen, aber ihre imperialistische Handschrift bleibt erkennbar. Polen soll die Lücke füllen – mit Soldaten, mit Ressourcen, mit der Bereitschaft, im Ernstfall das blutige Geschäft der NATO zu übernehmen.

 

Politische Manipulation im Wahlkampf

Die Diskussion um eine mögliche Truppenentsendung wird zudem gezielt im Kontext des anstehenden polnischen Präsidentschaftswahlkampfs geführt. Hier zeigt sich ein weiteres Mal das reaktionäre Spiel der bürgerlichen Demokratie: Die Wahl wird instrumentalisiert, um die aggressive Außenpolitik der herrschenden Klasse zu legitimieren. Es ist gleichgültig, ob ein konservativer oder ein liberal-globalistischer Präsident gewählt wird – beide Lager stehen auf dem Boden der kapitalistischen Ordnung und sind bereit, das polnische Volk für fremde Profitinteressen in den Krieg zu schicken.

Der Skandal um den konservativen Kandidaten und seine vermeintlich anstößige Wohngemeinschaft ist dabei nichts als Nebelkerze. Ob absichtlich inszeniert oder nicht – solche „Affären“ dienen dazu, von der eigentlichen Gefahr abzulenken: dem drohenden Kriegseinsatz der polnischen Armee im Dienste des westlichen Imperialismus.

 

Die Rolle der Arbeiterklasse

In all dem bleibt die Stimme der werktätigen Bevölkerung ausgeblendet. Dabei lehnt eine überwältigende polnische Mehrheit – 86 % – den Einsatz polnischer Truppen in der Ukraine ab. Doch in einer kapitalistischen Gesellschaft, in der das Mmonopol- und Finanzkapital regiert und das Parlament nur seine Bühne ist, zählt diese Meinung nichts. Der Wille des arbeitenden Volkes wird systematisch übergangen – nicht aus Versehen, sondern aus Prinzip. Der bürgerliche Staat dient nicht dem Volk, sondern den Klasseninteressen der Kapitalisten – im Inland wie im Ausland.

 

Unsere Antwort

Was es jetzt braucht, ist nicht die Hoffnung auf den „richtigen“ Kandidaten, sondern die Organisierung des proletarischen Widerstands gegen jeden imperialistischen Kriegseinsatz. Polen darf nicht zur Speerspitze der NATO werden. Die Arbeiterklasse hat kein Interesse an ukrainischem Boden, an geopolitischer Einflussnahme oder militärischer Abenteuerpolitik.

Unsere kommunistische Haltung ist klar:

  • Nein zur imperialistischen Einmischung in der Ukraine!
  • Nein zur Stationierung polnischer Truppen im Dienste der NATO!
  • Ja zur Solidarität mit dem ukrainischen und russischen Proletariat im gemeinsamen Kampf gegen Oligarchie und Krieg!
  • Ja zum revolutionären Sturz der bürgerlichen Herrschaft in Polen, der Ukraine und der gesamten imperialistischen Weltordnung!

Der Weg zum Frieden führt nicht über die „richtige“ Regierung – er führt über den Bruch mit dem Imperialismus.


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