
Ersatzhandlungen statt Veränderung
Was ich noch sagen wollte
Eine Kolumne zum Wochenanfang
von Heinrich Schreiber
Sonntag, 15. Juni 2025 |
Die bürgerliche Gesellschaft liebt ihre Ersatzhandlungen. Während Reallöhne sinken, Arbeitszeiten steigen und Millionen Frauen im Spagat zwischen Lohnarbeit, Kindererziehung und Pflege zermürbt werden, diskutieren Talkshows über Satzzeichen und Sprachkosmetik.
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Sprachkosmetik ersetzt keine Politik
Das sogenannte Gendern ist kein Fortschritt. Es ersetzt keinen Klassenkampf, keine Verkürzung der Arbeitszeit, keine kostenlose Kinderbetreuung, kein Recht auf Abtreibung, keine soziale Sicherheit. Es ersetzt nichts – es dient nur der Illusion, mit sprachlichen Tricks soziale Realität verändern zu können.
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Doppelte Ausbeutung bleibt Realität
Im Kapitalismus bleibt die Frau doppelt ausgebeutet: als lohnabhängige Arbeitskraft und als unentlohnte Reproduktionskraft in der Familie. Wer das mit einem Sternchen übertünchen will, macht sich zum Erfüllungsgehilfen der bürgerlichen Ideologie.
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Reformistische Sprachpolitik als Sackgasse
Die reformistische Linke hat sich längst in der Sprachdisziplin eingerichtet. Wer sich dem verweigert, gilt als „rückständig“. Doch Ausbeutung bleibt Ausbeutung – auch im Binnen-I. Der bürgerliche Staat bleibt ein Herrschaftsinstrument – egal, ob im generischen Maskulinum oder mit Genderstern.
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Was wir wirklich brauchen
Wir brauchen keine neue Sprache, sondern eine neue Ordnung. Nicht inklusivere Begriffe, sondern die Abschaffung der Klassenherrschaft. Wir brauchen keine Sternchen – sondern Klassenkampf!
Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:
Hoch die Faust und mutig vorwärts
dieser Staat muss zertrümmert werden
Euer
Heinrich Schreiber
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unseren Artikel vom 21. April 2025
Gegen das Gendern – Für klare Sprache und klassenbewusstes Denken
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