Warum das deutsche Gesundheitssystem unter finanziellem Druck steht

Das Gesundheitswesen in Deutschland steht bei jeder großen Reform vor umfassenden Umwälzungen, die für die werktätige Bevölkerung meist mit weiteren Einschränkungen zu tun hat. Jetzt wird eine größere Eigenbeteiligung der Patienten geplant | Photo: Videoscan YouTube

Gesundheit für Profite oder für Menschen?

Krankenhäuser am Rand des Kollapses, überlastetes Pflegepersonal, steigende Beiträge und gleichzeitig Milliardengewinne bei Pharmakonzernen: Das deutsche Gesundheitssystem steht vor dem Zusammenbruch – und das ist kein Zufall. Täglich wird uns eingeredet, es fehle an Geld, Fachkräften oder Organisation. Doch in Wahrheit ist das Problem viel grundlegender: Es heißt Kapitalismus.

 

Von Heinrich Schreiber
26. Juni 2025 | 

In diesem Beitrag versuche ich zu analysieren, warum das Gesundheitssystem unter finanziellem Dauerbeschuss steht – und warum jede Reform, die das Profitprinzip unangetastet lässt, zum Scheitern verurteilt ist. Denn: Gesundheit ist keine Ware. Und ein System, das mit Krankheit Kasse macht, gehört nicht reformiert – sondern verboten.

 

1. Kapitalismus und Gesundheitswesen – ein unversöhnlicher Widerspruch

Im Kapitalismus ist Gesundheit keine öffentliche Aufgabe, sondern ein Markt. Was als „Gesundheitssystem“ bezeichnet wird, ist in Wahrheit ein gigantisches Profitfeld für Konzerne, Versicherungen, Immobilienfonds und Pharmaindustrie. Der Druck im System entsteht nicht aus objektiver Knappheit, sondern aus dem Widerspruch zwischen gesellschaftlichem Bedürfnis nach Gesundheit und privatem Profitinteresse.

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2. Privatisierung und Fallpauschalen – das Geschäft mit der Krankheit

Seit den 1990er Jahren wurde das deutsche Gesundheitswesen schrittweise privatisiert. Krankenhäuser wurden zu GmbHs oder an private Konzerne und Investoren verkauft. Gleichzeitig wurden Fallpauschalen (DRGs) eingeführt, die nicht die Versorgung der Patientinnen, sondern deren ökonomische „Verwertbarkeit“ regeln. Das Resultat: Patient bleibt nicht so lange wie medizinisch nötig, sondern nur so lange, wie es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Pflegepersonal wird weggespart, Investitionen verschoben.

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3. Zwei-Klassen-System – Klassenmedizin im Reinkultur

Das System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung zementiert eine Spaltung in der Versorgung: Wer mehr zahlt, wird besser behandelt. Privatversicherte sind für Arztpraxen lukrativer, erhalten schneller Termine und bessere Diagnostik. Gleichzeitig werden gesetzlich Versicherte immer stärker belastet – mit steigenden Beiträgen, Zuzahlungen und Leistungskürzungen (selbst die Zeit, die ein Arzt für seinen Patienten aufwenden darf, ist minutiös geregelt).

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4. Staatliche Umverteilung – von unten nach oben

Trotz hoher Beitragssätze wird das System künstlich in Unterfinanzierung gehalten. Der Staat zieht sich systematisch aus der Verantwortung zurück – etwa bei der Finanzierung von Investitionen. Gleichzeitig werden Milliarden an Krankenhauskonzerne, Pharmariesen und Gesundheitstechnologie-Konzerne ausgeschüttet. Diese Umverteilung geht zulasten der Beschäftigten wie der Patienten.

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5. Fachkräftemangel als Folge kapitalistischer Rationalisierung

Der sogenannte „Fachkräftemangel“ im Gesundheitsbereich ist kein Naturereignis. Er ist die direkte Folge von Arbeitsverdichtung, schlechter Bezahlung und systematischer Auszehrung. Pflegekräfte, Ärzte und therapeutisches Personal fliehen aus einem System, das nicht auf Heilung, sondern auf Effizienz getrimmt ist.

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6. Corona und Inflation – Katalysatoren der Entsolidarisierung

Entgegen der öffentlichen Panikpropaganda war das deutsche Gesundheitssystem während der Corona-Zeit keineswegs überlastet. Im Gegenteil: Viele Kliniken standen leer, Operationen wurden verschoben, und zehntausende Betten blieben ungenutzt. Stattdessen wurden Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt – während der bürgerliche Staat großzügig Prämien für jedes Bett zahlte, ob genutzt oder nicht. Dieses System diente nicht der Bewältigung einer Gesundheitskrise, sondern der finanziellen Absicherung privatwirtschaftlicher Kliniken. Besonders verheerend war die politisch verordnete Impfpflicht, der sich viele Häuser mit eiserner Härte unterwarfen: Beschäftigte, die sich der Impfung verweigerten, wurden entlassen – eine systematische Ausgrenzung erfahrener Fachkräfte.

Nur eine Ausnahme stach hervor:

Die Augenklinik der Berliner Charité widersetzte sich dem Druck und zwang keinen einzigen Mitarbeiter zur Impfung.

Dieses verantwortungsvolle Handeln blieb jedoch die Ausnahme in einem System, das im Namen der „Gesundheit“ seine eigenen Träger zerschlug.

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Es ist festzustellen:
Gesundheit im Kapitalismus bleibt Ware – wir Kommunisten
stehen für ein revolutionäres Gegensystem

Der finanzielle Druck im Gesundheitssystem ist kein „Schicksal“, sondern das Ergebnis bewusster Politik im Interesse des Finanz- und Monopolkapitals. Ein menschenwürdiges, flächendeckendes, solidarisches Gesundheitswesen ist nur jenseits des Kapitalismus denkbar – unter proletarischer Kontrolle,

…nach dem Prinzip:

Jede medizinische Leistung für den Menschen, nicht für den Profit.

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Über Heinrich Schreiber 219 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.

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