Marxisische Wissenschaft und Illegalität

Der bürgerliche Staat ist auf Überwachung angewiesen um seinen Auftrag, den Schutz der herrschenden Klasse, zu erfüllen. Marxisten-Leninisten sind daher auf konspirative Parteiarbeit angewiesen.

Radikales Umschlagen der Gegensätze liegt stets im Denkgestus (Denkverhalten) marxistisch-leninistischer Revolutionäre, nicht in dem anarchistischer wobei zu betonen ist, dass dazu ein systematisch revolutionäres Vorgehen nicht ohne nach alten Normen illegales Handeln auskommt. Es darf nicht verschüttet werden,

dass illegales Arbeiten zum wissenschaftlichen Wesen des Marxismus-Leninismus gehört.

Wissenschaft und Illegalität sind als verbunden ein Kernbestand des Marxismus-Leninismus.

 

Heinz Ahlreip – Autor I Redaktionsbeirat

Alle kleinbürgerlichen und bürgerlichen Parteien finden sich mit dem vorgegeben Unterdrückungssystem, mit dem nationalen Kriegswerkzeug des Kapitals gegen die Arbeit ab und suchen Identität mit diesem, schärfen noch das Unterdrückungswerkzeug bei sozialem Aufbegehren der Arbeiterklassen und der Kleinbauern. So eng, wie der wissenschaftliche Sozialismus mit illegaler militärisch-politischer Untergrundaktivität (Bankraub, Attentate, Sprengungen, Expropriationen – alles von Väterchen Lenin abgesegnet) verschwistert ist, ebenso eng ist der Opportunismus mit der Legalität verschwistert. Er verrichtet die entscheidenden Handlangerdienste, ohne die der Kapitalismus gar nicht existieren könnte.

Der kleinbürgerliche Revolutionär, der nicht endgültig mit dem kapitalistischen Schweinesystem bricht, sitzt in der Zwickmühle, ihm liegt noch an der Anerkennung durch die Bourgeoisie. Der Revolutionär ist verloren, dem es primär auf das Urteil seiner zeitgenössischen Spießgesellen ankommt, er sollte sein Mitgliedsbuch gleich bei den Schweinbullen abgeben. Nein, einem Revolutionär kommt es primär auf das Urteil kommender Generationen an, über den Jakobiner Marat wurde währen der französischen Revolution gesagt, er sei seiner Zeit um 200 Jahre voraus.

Da haben wir eine Orientierung. Sind Marxisten-Leninisten zukunftsorientierte Revolutionäre oder nicht? Schon Rousseau hatte uns auf zwei fatale Mängel der bürgerlichen Gesellschaft aufmerksam gemacht. In der bürgerlichen Gesellschaft ist jeder ein anderer als er selbst und jeder lebt nur in der Vorstellung der anderen. Das ist ein Resultat der bürgerlichen Pädagogik, immer schön das Strafgesetzbuch im Kopf haben, um nicht bei den Autoritäten anzuecken. Die Schule polt junge, zarte Menschenpflanzen um zu dieser Eindimensionalität, zum zur Sucht gewordenen Systemmasochismus. Nur die Marxisten-Leninisten und die dialektisch allerdings unreifen Anarchisten streben ein natürliches und freies Leben der Menschen ohne Uniformen an, alles um uns herum ist heute aber perverser Sado-Masochismus, perverser konterrevolutionärer Dreck bis zum Überdruss.

Es ist dem Fehlen einer massiven demokratischen Kultur besonders in Deutschland seit der Niederlage der deutschen Bauern im Bauernkrieg geschuldet, dass die Mehrheit seiner Intellektuellen sich nach jugendlicher Revolte, siehe zum Beispiel die AFTER-APO Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts, geltenden Normen unterwerfen, statt zu bedenken, dass illegales Agieren im Wesen des Marxismus-Leninismus liegt, der Opportunismus ängstlich bedacht stets legal verfährt und sich letztlich im Legalismus erhängt.

Ein wirklich zu Karrieristen passendes historisches Schicksal. Wenn die Erde zittert und bebt und sich eine neue Welt erhebt, dann ist das zunächst immer in den Augen der meisten Zeitzeugen, die so erzogen wurden, dass sie stumm und kopfhängerisch dem Magen gehorchen, mit Frevel behaftet, bis die Gegensätze ineinander umschlagen bis hin zur Illegalisierung der alten Welt. Man kann hier von einem Naturgesetz der Geschichte sprechen, dem sich auch die Klassiker unterwarfen. Es gilt zu allen Zeiten und an allen Orten.

 

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Über Heinz Ahlreip 99 Artikel
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.

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