On s‘ engage et puis on voit (Man engagiert sich und dann wird man sehen)

Kreg dem imperialisischen Kriege, Wesfehlischer Kämpfer, 08.08.1925 | Photo: Videoscan YouTube

Weltweit ist die Anbahnung eines dritten Weltkrieges in aller Munde. Ungefähr 125 Jahre nach dem historischen, u. a. mit dem Spanisch-Amerikanischen (1898), dem Buren- (1899 – 1902) und dem Russisch-Japanischen Krieg (1904 – 1905)) verbundenen Durchbruch des Imperialismus, der bereits zwei Weltkriege gezeitigt hat, ist eine Weltkriegsgefahr größer denn je.

Heinz Ahlreip, 06. September 2024, 9:15 Uhr | Ab ungefähr 1900 begann die ökonomische Aufteilung der Welt durch internationale Kartelle, zugleich war die territoriale Aufteilung der Welt abgeschlossen. Hier lag und liegt eine der Wurzeln.

Es ist nicht vorauszusehen, wann, wo, in welchen Phasen wie sich die globalstrategische Kriegstheaterszene ausgestalten wird. Ein Faktum aber steht schon heute fest: Immense Rüstungsausgaben treiben die Volksmassen auf allen Kontinenten immer mehr ins soziale Elend, damit steigen Bürgerkriegstendenzen. In der Tat: Trotz einer rasant steigenden technischen Perfektionierung im zivilen und technischen Bereich bleibt dem klugen Strategen nur übrig, sich nach der Devise Napoleons zu richten: On s‘ engage et puis on voit. Man engagiert sich und dann wird man sehen. Nach einer Bemerkung Lenins sind auch die Bolschewiki nach dieser in der Oktoberrevolution vorgegangen. 

Der feudale Despotismus forderte nicht mitdenkende Automaten und segnende Pfaffen, Schachbrettfiguren durch Vermeidung von Feindberührung intakt bleibend hin und hergeschoben. Dies alles wurde durch die napoleonische Kriegführung unter Tabubrüchen eingerosteter Armeetraditionen über den Haufen geworfen.  Die starre Kampflinie der Feudalepoche mutierte zur aufgelockerten flexiblen Schützenreihe als Kennzeichen der bürgerlichen Ära zusammen mit dem intensiven Suchen der Entscheidungsschlacht, in der der Soldat eine größere Einzelverantwortlichkeit hatte, aber letztendlich ein stumpfer Automat blieb. Der Durchbruch zur Eigenverantwortung gelang erst dem einzelkämpferischen Partisan. Die aufgelockerte Schützenreihe barg dessen Skizze in sich. Das ist überhaupt kennzeichnend: Die Auflösung einer sterilen Objektivität der kompakten Kriegsmaschinerie zur subjektiv-flexiblen Zerlegung ihrer Einzelteile.  Am Ende dieser dezentralen Auflockerung stand der Partisan, dessen Väter die französischen Parzellenbauern, die Ohnehosen waren. Die durch die Revolution zu neuen Eigentümern gewordenen Kleinbauern verteidigten ihre eigenen handfesten ökonomischen Interessen gegen die Aristokratenheere. Der Imperialismus hat heute weder den Arbeitern noch den Kleinbauern etwas Ökonomisches anzubieten, weil dies wider seine genuinen Ausbeuternatur wäre.  Sein politmilitärisches Scheitern ist somit vorprogrammiert. Das Proletariat hat nichts mehr zu verlieren als seine Ketten, sondern alles zu gewinnen. 

Im Gegensatz zum ersten und zum zweiten Weltkrieg beginnt der dritte unter dem atomaren Damoklesschwert einer 40fach möglichen erdplanetarischen Totalvernichtung. Der zweite Weltkrieg endete mit zwei militärisch überflüssigen Atombombenabwürfen über die japanische Insel. Getroffen wurden die Städte Hiroshima am 6. August und Nagasaki am 9. August 1945, gemeint war aber aus machtpolitischen Gründen Moskau und Leningrad. Die militärische Niederlage Japans stand schon vor dem 8. August fest, dass in den beiden japanischen Städten die Sonne vom Himmel fiel, war ein lupenreines Kriegsverbrechen. Die Adenauer-Administration hatte aus Angst vor den Roten nichts Eiligeres zu tun, als Kriminellen in Reinkultur während einer 19tägigen Dienstreise in den USA 1953 Anus zu lecken. 

Der dritte Weltkrieg würde nach Ausbruch mit dem Wissen um ein jederzeit mögliches abruptes Ende beginnen, einem finalen Blackout. Damit zeigt die Digitalisierung und die von einer KI gesteuerten Kriegführung an, dass eine ständig steigende technischen Eskalation nicht den Schutz der Zivilbevölkerung erhöht, denn das Leben der menschlichen Gattung steht auf dem Spiel. Gäbe es nicht den einzig möglichen Ausweg einer proletarischen Weltrevolution, müsste man in der Tat den Anhängern einer terroristischen Geschichtsauffassung beipflichten, dass es in der menschlichen Geschichte keine Verbesserungen, auch kein Gleichbleiben, sondern nur ein immer ärger Werden gibt.  Bereits im Vietnamkrieg 1964 (Zwischenfall in der Tonking Bucht) bis 1973 (27. Januar: Pariser Abkommen)  zeichnete sich ab, dass das Leben der Zivilbevölkerung gefährdeter war als das der kämpfenden Truppen.

Wir befinden uns in der Endphase des Imperialismus, einer Periode notwendig tiefer Dekadenz, der Auflösung mit grellem Charakter. Die Verwahrlosung und Unzivilisiertheit allgemein und die der Kriegführung wird abscheuliche animalische Züge annehmen. Die Enthemmung finsterster Triebe wird auf die Tagesordnung gesetzt werden, einhergehend mit der Verwahrlosung des verwahrlosenden Krieges.  Das ist unabänderlich und geschieht nicht aus dem bösen Willen der Menschen heraus, sondern aus den objektiven Gegebenheiten einer untergehenden Gesellschaftsformation. Im fruchtlosen Changieren zwischen subjektiver und objektiver Ebene kommt es zum Hineinschlittern in einen Krieg. Ein Eroberungskrieg muss die weltweit operierenden profitfixierten Kapitalisten förmlich anziehen.  Und bald werden sich die Völker im eisernen Spinnennetz des Krieges unentrinnbar verhaken. In der Politik sind die Menschen immer Opfer von Betrug und Selbstbetrug, sie wird nichts ausrichten können. Unter dem hysterischen Friedensgeschrei Betrogener setzen sich die eisernen Gesetze des Krieges durch, er hat jetzt alles im Griff. 

Die Brutalisierung der Menschen beginnt heute im Kinderzimmer, die Krimisüchtigkeit der TV-Massenmedien pflegt kriminelle Neigungen und gibt eine mentale Einstimmung in die Bösartigkeit imperialistischer Kriege ab. Der dritte imperialistische Weltkrieg wird so oder so als böser Krieg beginnen, er wird über die längste Strecke ein schmutziger Krieg sein, aber er hat wie jeder Krieg eine reinigende Funktion. Es ist die Aufgabe der Arbeiter und Bauern den Krieg der Asozialen in einen guten proletarisch-bäuerlich-sozialen umzuwandeln, um durch das letzte Gefecht die Kriege generell zu überwinden. Idealerweise schließt der letzte Große Krieg den robusten Vandalismus des Bauernkrieges und die urwüchsige Primitivität der Volksmassen ein. Im Mittelpunkt aller Bürgerkriegsüberlegungen steht die Frage, welche Klassen führen den Krieg und welchen Klassencharakter trägt er demzufolge?  

Virulent aber ist der Ausbruch des dritten Weltkrieges dadurch, dass die herrschende finanzaristokratische Bourgeoisie nach der Devise lebt: Nach uns die Sintflut. Die Menschen sind im im kapitalistischen Imperialismus vorliegenden Privataustausch individueller Arbeitsprodukte wie auch in vorangegangenen Produktionsepochen Spielbälle fremder Mächte. Sie vegetieren dahin ohne ihre innere noch ihre äußere Natur beherrschen zu können. Das macht die Sache, die von Krieg und Frieden so schwierig, nach Lenin ist es extrem schwierig, einen Krieg richtig zu lesen. In der Tat: Der Krieg hält die Soldaten an, Selbsterkenntnis und Feinderkenntnis denkend in eins zu setzen.

(Anmerkung der Redaktion: ca 200.000 Deserteure soll es nach Angaben unabhängiger Journalisten in der Ukraine geben. Ihnen ist es lieber, 12 Jahre die Toilette im Gefängnis zu schrubben als im Kanonenfutter zu sterben. Es ist nicht ihr Krieg!

Was für ein revolutionäres Potential!

REVOLUTIONÄRE, Genossen, vergesst die Soldaten der Truppen nicht!

Lenin hätte ohne die  Soldaten der zaristischen Armee, die sich auf der Seite der Revolutionäre einreihten, die Revolution nicht so unblutig gewinnen können )

 

 

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Über Heinz Ahlreip 97 Artikel
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.

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