Wochenrückblick 24. KW 2020

Wochenrückblick vom 13. bis 19. September 2021

 

Lasst mich einige Vorgänge kommentieren, die mir in der
24. Kalenderwoche
aufgefallen sind.

(Kommentare bitte unten eintragen) 

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8. Juni | Rassistischer Überfall in Ludwigsburg

Ein Jugendlicher, der selbst Erfahrungen mit Rassismus gemacht hat, spricht. Bild: AZ

Am Montag, haben zwei Rassisten einen 15-jährigen Jugendlichen mit äthiopischer Staatsangehörigkeit in Ludwigsburg-Eglosheim zunächst angepöbelt und dann mit einer Schleuder und einer Stahlkugel beschossen. Die „deutschen Helden“ flohen. Einer der beiden trug ein Donald-Trump-Shirt.
Gegen diesen rassistischen Überfall gab es am Donnerstag, dem 11.6.20. eine Kundgebung am Bahnhof Ludwigsburg. Organisiert wurde sie vom Bündnis „Ludwigsburg gegen Rechts“. Unterstützung kam von verschiedenen antifaschistischen Initiativen aus der Region.
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.10. Juni | Erster deutsche Prozess gegen einen VW-Manager

Auspuff. Bild Pixabay CC0

Im September soll der erste deutsche Prozess wegen der Verwendung betrügerischer Software beginnen. Nun wird die Luft in der VW-Vorstandsetage doch etwas dünner. Zu Beginn der Woche hat das Landgericht München den Beginn eines Prozesses gegen Rupert Stadler, den ehemaligen Chef der VW-Tochter Audi angekündigt, berichtet unter anderem das Manager-Magazin. Stadler und Wolfgang Hatz, einem ehemaligen Audi- und Porsche-Manager, sowie zwei weiteren Ingenieuren wird Betrug, mittelbare Falschbeurkundung und strafbare Werbung vorgeworfen. Stadler und Hatz hatten bereits vorübergehend in Untersuchungshaft gesessen. 176 Verhandlungstage wurden angesetzt. Der Prozess wird sich voraussichtlich bis 2022 hinziehen und soll am 30. September beginnen.
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12. Juni | Kiel: Fossiles Energiezentrum

Heute, in den frühen Morgenstunden des 12.06.20, haben Genossen im Sinne einer neuen Transparenz-Kampagne den Schriftzug des Energiezentrums der  Stadtwerke Kiel am Asmus-Bremer-Platz aktualisiert: „Fossiles Energiezentrum“ ist dort nun ungewöhnlich ehrlich zu lesen. Mit dem neuen („Küsten“-) Gaskraftwerk  haben die Stadtwerke nämlich bewiesen, wie wenig sie von Energiewende halten. Erdgas als fossiler Brennstoff ist 1. durch Methan-Emissionen mindestens genauso klimaschädlich wie Kohle, 2. verdrängt es die erneuerbaren Energieträger vom Markt und 3. wird durch den Erdgas-Boom in Zukunft viel Gas aus Fracking-Anlagen kommen, die in  Schleswig-Holstein nicht ohne Grund verboten sind. Das Gerede von „Brückentechnologie“ ist also Unsinn.
Wir wollen ehrlich sein. „Kaufmännische Ehrlichkeit“ hieß immer schon, den nackten Profitzwang, unter dem man als Unternehmen auf dem Markt notwendig steht, in schönere Kleider zu hüllen. Neuerdings sind diese Kleider grün, doch auch darunter verbirgt sich der blanke  Wachstumswahnsinn. Seien wir endlich wirklich ehrlich: Die Stadtwerke sind eine auf Maximalprofit ausgelegte Aktiengesellschaft. Unsere Lebensgrundlagen sind ihnen scheißegal, solange sich kein Profit daraus schlagen lässt. Ihre neuen und alten Gaskraftwerke zerstören unseren Planeten. Wollen wir daran wirklich etwas ändern, müssen wir die Macht des Marktes brechen – Energieversorgung in Bürgerhand! Die Energieversorgung betrifft uns alle, sie sollte uns auch allen gehören! Nur, wenn uns die Netze und Kraftwerke gehören, können wir wirklich entscheiden, was mit ihnen passiert. Und dabei reicht es nicht, nur über Rekommunalisierung zu reden. Jeder weiß, dass kommunale Verwaltung in unserem kaputten Staatsapparat meist eine Katastrophe ist. Eine Genossenschaft wie in Schönau ist sicherlich der bessere Weg. So oder so gilt aber: Es kann keinen grünen Kapitalismus geben! Schluss mit dem Profitwahnsinn!
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13. Juni | Tag der Bundeswehr

Die Kommunikationsguerilla-Gruppe „ausgedient“ spendierte der Bundeswehr eine gefälschte Plakatserie in der Berliner Innenstadt. Diese veröffentlichten sie unbefugt in über 30 Werbevitrinen. An diesem Wochenenden wollten die deutschen Militärs sich mit dem „Tag der Bundeswehr“ eigentlich selbst feiern. Doch wegen der Corona-Pandemie musste das Kriegsministerium alle Veranstaltungen absagen. „Nur weil das Militär alle seine Propaganda-Veranstaltungen abgesagt hat, ist da ja kein Grund, aus dem Tag ohne Bundeswehr nicht einen Tag des Protests zu machen“ sagt Carsten Masch-Meyer, Sprecher*in der Gruppe „Ausgedient“. „Wir wollen damit in der Öffentlichkeit sichtbar machen, dass das deutsche Militär entgegen aller Beteuerungen bis heute in einer braunen Tradition voller Gewaltaffinität und Sexismus steht.“

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13. Juni | Stuttgart: rund 4.000 gegen Rassismus und Polizeigewalt

Photo: Ali Carman

Arbeit-Zukunft berichtete: Vor einer Woche fand der Protest gegen die Ermordung von Georg Floyd im Stadtzentrum Stuttgarts statt. Dieses Mal, am 13.6.20 hatte die Stadt die Kundgebung nur in Stuttgart-Bad-Cannstatt auf dem Wasen erlaubt – und da nur auf dem hintersten Teil. Man musste also erst einmal ganz schön weit laufen, um teilnehmen zu können. Trotzdem kamen wieder fast 4.000 zusammen. Dabei war die Zahl schwierig zu schätzen: Denn immer wieder kamen neue Teilnehmer/innen auf den Platz, während andere schon gingen. Die Aktion dauerte über 2 Stunden. Es gab verschiedene Ansprachen von Betroffenen. Sie berichteten über ihre Erfahrungen mit Rassismus und Polizeigewalt in Stuttgart. Hätten sie über alle ihre Erlebnisse gesprochen, dann hätte die Kundgebung noch viele Stunden dauern müssen. Aber schon so wurde deutlich: Das Problem gibt es nicht nur in der fernen USA! Dazu gab es Musik und Gesang. Die Stimmung war gut und kämpferisch. Es war ein buntes Bild mit vielen selbst gemalten Plakaten. Die Aktion zeigte die ungeheure Kreativität des Volkes.

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13. Juni | Freiburg i. B.: Ein Tag ohne Bundeswehr

Eigentlich sollte am 13. Juni, der sogenannte „Tag der Bundeswehr“ Stattfinden. Der wurde aber wegen Corona abgesagt und nun gibt es in Freiburg den TAG OHNE BUNDESWEHR. Um diesen antimilitaristischen Erfolg gebührend zu begehen, hat das Aktionsbündnis BADEN OHNE BUNDESWEHR (BoB) verhunzte Bundeswehrplakate in ganz Freiburg in offizielle Werbekästen gehängt. Die Sprecherin von BoB, Magda I. fasst das so zusammen: „Eine Welt ohne Militär ist eine bessere Welt und diese Erkenntnis hängt jetzt überall in der Stadt.“

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Über Heinrich Schreiber 164 Artikel
Als inzwischen „Best Ager", ist die berufliche Vita schon etwas umfangreicher. Gelernter Photokaufmann, tätig als Werkzeug- und Kopierschleifer im Einzelakkord, aber auch viele Jahre als selbständig tätiger  Wirtschaftsberater waren Heinrich's beruflichen Herausforderungen. Bereits im Alter von 13 Jahren ist Heinrich mit Polizeigewalt bei einer Demonstration in der Kieler Innenstadt in Berührung gekommen. Hintergrund war der Schahbesuch 1967 in Berlin und die Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg durch die Berliner Polizei. Das hat ihn sehr früh politisiert und seine zukünftigen Aktivitäten als Jugendvertreter und in der Gewerkschaftsjugend, in der Roten Garde Kiel/ML und später KPD/ML waren daraufhin logische Konsequenz. Heinrich ist Vater von vier erwachsenen Kindern und begleitet das politische Geschehen mit Berichten und Kommentaren aus marxistisch-leninistischer Sicht.